Bundestagsabgeordneter Torsten Herbst besucht Biogasanlage der BALANCE in Gordemitz
Am 19. April begrüßten wir Torsten Herbst an unserem Standort in Gordemitz. Der sächsische Bundestagsabgeordnete war gekommen, um unsere Anlage zu besichtigen und die spezifischen Herausforderungen eines Biogas-Unternehmens kennenzulernen. Bei einem Anlagenrundgang verschaffte er sich einen Überblick über die Funktionsweise der Anlage, von der Substratanlieferung des regionalen Bauern bis zur Einspeisung von Biomethan ins Gasnetz.
Unser kaufmännischer Geschäftsführer Friedrich Nollau zeigte anhand des Standorts Gordemitz die regionale Ausrichtung der BALANCE auf: „Wir beziehen den Großteil unseres Substrats von den Landwirtschaftsbetrieben in der unmittelbaren Nähe. Der Hühnertrockenkot stammt von der Eierproduktion in Sichtweite, die nachwachsenden Rohstoffe von den umliegenden Feldern. So entsteht eine echte Kreislaufwirtschaft mit den Partnern vor Ort. Was die Landwirte als Nährstoffe hereingeben, geben wir als Dünger wieder heraus.“ Zugleich merkte er an, dass dieser regionale Aspekt auf Bundes- und EU-Ebene nicht ausreichend beachtet werde: „Fordert man pauschal ausschließlich den Einsatz von Reststoffen, ist das schlicht nicht praktikabel. Wir begrüßen die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen ausdrücklich, aber beim Weg zur Erreichung dieser Ziele wünschen wir uns mehr Flexibilität“.
Flexibilität ist auch ein großer Vorteil von Biogas: Während Sonne und Wind nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung stehen, liefert Biogas bei Bedarf zuverlässig klimaneutrale Energie für die Strom-, Wärme- und Gasversorgung. Somit bietet es eine sichere Grundlast, kann aber auch – bei entsprechender Eignung der Anlagen – flexibel Strom bereitstellen und am Regelenergiemarkt teilnehmen. Das Umrüsten der Anlagen, also der Bau von Blockheizkraftwerken (BHKW) mit flexibler Fahrweise, ist eine Zukunftsaufgabe für Betreiber von Biogasanlagen. Es erfordert Investitionen und Planungssicherheit – und entsprechende positive Signale der Politik.
Über die Biogasanlage Gordemitz
Am Standort Gordemitz werden derzeit ca. 47.000 t Substrat pro Jahr für die Biomethanproduktion eingesetzt, die in Landwirtschaftsbetrieben der Region gewonnen werden. Dabei handelt es sich um Maissilage, Ganzpflanzensilage, Grassilage und Hühnertrockenkot (HTK). Die Anlage speist bis zu 700 Kubikmeter Biomethan pro Stunde ins Netz des überregionalen Fernleitungsnetzbetreibers ONTRAS Gastransport GmbH. Mit dieser Menge können im Durchschnitt bis zu 4000 Haushalte mit biologisch produziertem Gas versorgt werden. Unter Berücksichtigung der bilanziellen Teilung des Biomethans werden die Reststoffe für Kraftstoff und der NawaRo-Anteil des Biomethans für KWK-Anwendungen genutzt.